Kant, Jaspers, Nietzsche, Freud – alle sind sie tot!
Und doch werden sie wieder lebendig–ein Lazarus-Phänomen? Nein, viel profaner. Es erweckt sie ein Sokrates der Moderne, ein fahrender Philosoph, der uns einlädt, ihn auf seine Reisen zu begleiten. Es sind dies Reisen an besondere Orte, magische und mystisch verklärte Plätze, wohin uns Peter Vollbrecht vom Philosophischen Forum entführt (www.philosophisches-forum.de). Wir entdecken die Welt mit Kopf und Beinen, tauchen ein in geistige und wahrhaftige Landschaften. Wir blicken auf frisch verschneite Gipfel und hören die rauschenden Bäche des Schmelzwassers in Sils Mariaim Engadin, um Nietzsche’s Gott ist tot zu verstehen.
Besuchen sein Lager, wo seine wichtigsten Werkeentstanden sind: Also sprach Zarathustra, Jenseits von Gut und Böse, Zur Genealogie der Moral, Götzendämmerung und der Antichrist. So sitzen wir im mondänen Waldhaus, wo Hermann Hesse und Thomas Mann ihren Kuchen genossen haben. Es sind die besonderen Plätze, die einen gefangen nehmen-Geist und Körper werden gleichermaßen beansprucht, wenn die Wanderung zum nächsten philosophischen Gespräch zur Chastè am Silvaplanersee oder zur Waldlichtung auf 1600m führt.
Es ist der Genius loci, der durch die spezielle Örtlichkeit akademische Großhirnakrobatik zum puren Erlebnis-abseits von stumpfen, modrigen Hörsälen-macht. Dazu ein eloquenter Moderator, der einem und allen zielsicher hilft, persönliche und individuelle Erfahrungswelten mit den Gedanken großer Denker zu verbinden. So gibt Philosophie an intellektuellen Kraftorten Freiheit auf Zeit und macht den Kopf klar.
Weit weg sind Alltagssorgen, wenn wir hoch oben auf dem Stromboli zu Hephaistos hinabblicken, das Brodeln der Urgewalten verspüren und vor den schwefeligen Fumarolen über die tiefen Fragen des Seins gemeinsam nachdenken. Ob wir auf dem Aeropag in Athen stehen oder die unendlichen Weiten im Wattenmeer bei den nordfriesischen Halligen erfahren–die reale und die geistige Welt wird im Gehen und Fühlen, im Denken und Reden entdeckt. Was ist Zeit? Was ist Gerechtigkeit? Es sind die großen Fragen, die Vollbrecht seinen Begleitern vorstellt, bespricht und diskutiert.
Somit kann jeder in diese philosophische Welt eintauchen und nach dem physischen Bewegen folgt die seelische Wanderung in eine Erkenntnis. Eine Erkenntnis, die einem klarer und tiefer sehen lässt, die den Alltag mit Troglodyten, Besserwissern, Menschenhassern und Kaktusmenschen ein wenig mehrverstehen, vielleicht sogar leichter ertragen lässt.