
Bild: Copyright Wolfgang Paderno, Redakteur Wolfgang Paterno
Einen gewissen Hang zum Morbiden kann man Roland Sedivy nicht absprechen. In seinem Haus am Rand von Wien blicken einem viele Totenköpfe mit leeren Augen entgegen, einmal als eine Art Accessoire im Buchregal, dann wieder in Form eines silbrig schimmernden Tischuntersatzes. Sedivy, 60, ist gewissermaßen vom Fach: Der Wiener ist Universitätsprofessor für Pathologie, Lebens- und Sozialberater sowie Autor von inzwischen vier Büchern, wovon jüngst „Totenschau“ erschienen ist.
In dem Sedivy Selbsterlebtes aus dem Seziersaal und Historisches versammelt: Autopsie-Geschichten über Einsteins Hirn und wie der NS-Massenmörder Reinhard Heydrich unters Messer kam. Von 2007 bis 2016 war Sedivy Leiter der klinischen Pathologie des Landesklinikums St. Pölten, seit 2019 lehrt er an der Wiener Sigmund-Freud-Privatuniversität und wurde heuer auf den Lehrstuhl für klinische Pathologie und Molekularpathologie berufen. Sedivy ist ein so humorvoller wie gewitzter Gesprächspartner. Es gibt an diesem langen Novembernachmittag über den Tod einiges zu lachen.
Weiterlesen: https://www.profil.at/kultur/was-der-wiener-pathologe-sedivy-durch-20000-obduktionen-gelernt-hat/402668905